Die Geschichte eines mittelalterlichen Artefakts
Es ist das am meisten untersuchte archäologische Artefakt
überhaupt. Über kein anderes Objekt gibt es so viele Mythen, Spekulationen und wissenschaftliche Abhandlungen. Viele Christen verehren es noch heute als das „echte Leichentuch Jesu Christi“
aber die katholische Kirche sieht es mehr als Ikone als eine Reliquie.
DAS TURINER GRABTUCH
Es ist ein 4,36 Meter langes und 1,10 Meter breites
Leinentuch welches die Vorder- und Rückseite einer männlichen Person zeigt.
Erstmals schriftlich erwähnt wird das Leinentuch 1353. Es inspirierte
viele zeitgenössischer Künstler ab dem 14. Jahrhundert bei Darstellungen des
Abbildes von Jesu Christi.
Die Echtheit des Tuches wurde schon Ende des 14. Jhd.
angezweifelt und als Reliquie abgelehnt. Eine Ausstellung des Tuches wurde nur
erlaubt solange es NICHT als Grabtuch Christi bezeichnet wurde. [1]
Diese doch sehr fortschrittliche Einstellung zu damaliger
Zeit änderte sich jedoch im 15. Jahrhundert mit dem Besitzerwechsel. Vorerst im
Besitz der Nachfahren von Geoffroy de Charnys ging es nun in den Besitz Herzog
Ludwig von Savoyen über. Der spätere Papst Sixtus IV. sprach vom Tuch als
„gefärbt mit dem Blut Jesu“ und unter der Herrschaft von Papst Julius II
wurde dem Tuch 1506 sogar ein eigener Festtag gewidmet an dem eine Messe und
ein Ritual zu Ehren des Tuches abzuhalten wurde.
Das Tuch wurde erst im späten 20. Jahrhundert der
katholischen Kirche übereignet. Es liegt heute in der Kathedrale von Turin.
(Italien) Im Jahr 2010 wurde das Grabtuch letztmalig öffentlich gezeigt und es wird erst wieder 2025 der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Nach vielfachen Untersuchungen, wie z.B. mit der
Radiokarbonmethode, aus heutiger Zeit ist aber gewiss, das Leinentuch stammt
aus dem Mittelalter, datiert in das späte 13. - anfang 14. Jahrhundert.
Wer jedoch diesen genialen Einfall hatte und wer so
meisterhaft arbeiten, oder besser gesagt, fälschen konnte wird wohl immer ein Geheimnis der Geschichte
bleiben. Es wird gemunkelt, dass der geniale Architekt, Bildhauer, Mechaniker, Ingenieur und Maler Leonardo da Vinci seine Finger mit im Spiel, bzw. auf dem Tuch hatte. Aber wie gesagt, alles nur Spekulation. Vor allem, wenn ihr euch die Schaffenszeit von Leonardo da Vinci anschaut :o)
Wer sich näher mit dem „Turiner Grabtuch" beschäftigen
möchte, oder wessen Interesse ich geweckt habe, bei Wikipedia gibt es noch Infos zu
Hypothesen zur Geschichte des Tuches vor dem 14. Jahrhundert
Mögliche Entstehungsweisen des Bildes
Die Radiokohlenstoffdatierung
Quellennachweis:
[1] Dokumentation
des ZDF zum Turiner Grabtuch
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